„Zum Heil und zum Trost der Kranken“

31.07.2024

Ende des 18.Jahrhunderts geraten die zivilgesellschaftlichen Weltanschauungen und Werte ins Wanken.
Die Bevölkerung lehnt sich auf und hinterfragt die bisherigen Systeme. Für viele der Kaiser und Könige der europäischen Ländern wird es Zeit sich über die Monarchie im Allgemeinen Gedanken zu machen.
Der Österreichische Kaiser Joseph II (1741-1790, Sohn von Kaiserin Maria Theresia) erkennt den Reformbedarf und ist von den Ideen der Aufklärung und des damit verbundenen Naturrecht begeistert.
Unbemerkt und vertraulich bereist er das Österreichische Reich. Und dies umfasste immerhin den Raum von Venedig, bis Holland, von Sachsen bis Lothringen, Slowenien, Tschechei bis an die Ostsee.
Er lässt sich ins Gefängnis stecken, arbeitet im Frondienst, besucht das Volk und es wird ihm vom "Alltagsleben" erzählt.
Er hat ein Viertel seiner Regierungszeit auf diesen Erkenntnisreisen verbracht.
"Zum Heil und zum Trost der Kranken". Unter diesem Motto, das noch immer über dem Eingangstor des heutigen Universitäts-Campus prangt, eröffnete Kaiser Joseph II. im Jahr 1784 das Allgemeine Krankenhaus.
Nach dem Vorbild des französischen Zentralspitals Hôtel Dieu in Paris, das Joseph II. auf seinen Reisen kennen gelernt hatte, sollte nun auch in Wien das Armenhaus zum Allgemeinen Krankenhaus umgebaut werden.
Mit dieser Krankenhaus vollzog sich in Österreich der Übergang von der zersplitterten kirchlichen und städtischen Fürsorge zur 'Staats-Caritas' – einer nun staatlichen und zentral organisierten Gesundheitsfürsorge.
Dank an Kaiser Joseph II.