Aufhebung der Todesstrafe
Pietro Leopoldo, Großherzog der Toskana und jüngerer Bruder des Habsburger Kaisers Joseph II., veröffentlicht am 30. November 1786 einen geradezu bahnbrechenden Rechtsakt.
In Artikel 51 des Griminalgesetzes der Toskana heißt es:
"Mit Entsetzen haben Wir bemerkt, mit welcher Leichtigkeit, in der vorigen peinlichen Gerichtsordnung, auf so manche, eben nicht schwere Vergehungen, Todesstrafe gesetzt war. Da nun aber der Zweck der Strafen kein anderer seyn darf, als die Ersetzung des verübten Privat- und öffentlichen Schadens; dann die Besserung des Delinquenten, der doch auch ein Sohn der Gesellschaft und des Staates ist, an dessen Besserung man nie verzweifeln darf... haben Wir den Entschluss gefasst, die Todesstrafen gänzlich abzuschaffen."
Mit seinen Reformen erhebt der Sohn Maria Theresias, der 1790 als Leopold II. seinem Bruder auf dem Kaiserthron folgt, die Toskana zu einem Vorzeigeland der Aufklärung. Pietro Leopoldo verstaatlicht das Steuersystem, hebt die Monopole der Zünfte auf, führt Gewerbefreiheit und eine neue Gemeindeordnung ein und reformiert sowohl das Gesundheitswesen als auch die Verwaltung.
Recherche und Artikel: Robert Jordan
